Steuern sparen als Selbständige*r in der Schweiz – 15 legale Tipps 2025

Entdecke 15 legale Wege, um als Selbständige*r in der Schweiz Steuern zu sparen. Von Säule 3a bis Geschäftsausgaben – so optimierst du deine Steuerlast.

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Als Selbständige*r in der Schweiz zahlst du schnell 15-30% Einkommenssteuern – je nach Kanton sogar mehr. Die gute Nachricht: Es gibt zahlreiche legale Wege, deine Steuerlast zu senken. In diesem Artikel zeige ich dir 15 bewährte Strategien, die du sofort umsetzen kannst.

Warum Steueroptimierung für Selbständige wichtig ist

Als Angestellter hast du kaum Spielraum bei den Steuern – der Arbeitgeber zieht sie direkt ab. Als Selbständiger ist das anders: Du kannst aktiv gestalten, wie viel Steuern du zahlst.

Rechenbeispiel:

  • Jahresgewinn: 100'000 CHF
  • Ohne Optimierung: ca. 25'000 CHF Steuern (25%)
  • Mit Optimierung: ca. 18'000 CHF Steuern (18%)
  • Ersparnis: 7'000 CHF pro Jahr

Das ist Geld, das du in dein Business reinvestieren oder für deine Altersvorsorge nutzen kannst.

Die 15 besten Steuerspar-Tipps für Selbständige

1. Säule 3a voll ausschöpfen

Die Säule 3a ist der effektivste Steuerspar-Hebel für Selbständige.

Maximalbetrag 2025:

  • Mit Pensionskasse: CHF 7'258
  • Ohne Pensionskasse: CHF 36'288 (20% des Nettoeinkommens)

Beispiel: Bei einem Einkommen von 100'000 CHF und Grenzsteuersatz von 30% sparst du mit der vollen 3a-Einzahlung:

  • 36'288 × 30% = ca. 10'886 CHF Steuern

Tipp: Eröffne mehrere 3a-Konten (max. 5) für gestaffelten Bezug im Alter – das spart nochmals Steuern beim Bezug.

2. Freiwilliger Pensionskassen-Anschluss prüfen

Ab einem Einkommen von ca. 150'000 CHF lohnt sich oft ein freiwilliger Anschluss an eine Pensionskasse.

Vorteile:

  • Höhere steuerlich absetzbare Beiträge möglich
  • Einkaufspotenzial für zusätzliche Abzüge
  • Bessere Altersvorsorge

Achtung: Lass dich vorher beraten – nicht jede PK ist gleich gut.

3. PK-Einkäufe über mehrere Jahre verteilen

Wenn du Einkaufspotenzial in der Pensionskasse hast, verteile die Einzahlungen über mehrere Jahre.

Warum? Die Schweiz hat ein progressives Steuersystem. Ein Einkauf von 50'000 CHF auf einmal bringt weniger Steuerersparnis als 5 × 10'000 CHF über 5 Jahre.

4. Alle Geschäftsausgaben erfassen

Als Selbständige*r kannst du alle geschäftlich bedingten Ausgaben vom Gewinn abziehen. Das reduziert dein steuerbares Einkommen.

Häufig vergessene Ausgaben:

  • Fachliteratur und Fachzeitschriften
  • Berufsverbände und Mitgliedschaften
  • Software-Abos (auch anteilig)
  • Telefon und Internet (geschäftlicher Anteil)
  • Bankgebühren für Geschäftskonto
  • Weiterbildungen und Kurse
  • Geschäftsessen (50% absetzbar)

5. Home Office korrekt abrechnen

Arbeitest du mehr als 40% von zu Hause oder hast ein separates Arbeitszimmer, kannst du Kosten geltend machen:

Absetzbar:

  • Anteilige Miete (nach Quadratmeter)
  • Anteilige Nebenkosten (Strom, Heizung)
  • Einrichtung des Arbeitszimmers
  • Internet und Telefon

Berechnung Beispiel:

  • Wohnung: 80 m², Miete 2'000 CHF
  • Arbeitszimmer: 12 m² (15%)
  • Absetzbar: 2'000 × 15% × 12 = 3'600 CHF pro Jahr

6. Fahrzeugkosten optimieren

Nutzt du ein Auto geschäftlich, hast du zwei Möglichkeiten:

Option A: Effektive Kosten

  • Alle Kosten aufschreiben (Leasing, Versicherung, Treibstoff, Reparaturen)
  • Geschäftlichen Anteil berechnen (Fahrtenbuch führen!)

Option B: Pauschale

  • 0.70 CHF pro Kilometer (Normaltarif)
  • Einfacher, aber oft weniger vorteilhaft

Tipp: Bei hohen Fixkosten (Leasing, Versicherung) lohnt sich meist die effektive Methode.

7. Abschreibungen nutzen

Anschaffungen über CHF 1'000 werden nicht sofort abgezogen, sondern über mehrere Jahre abgeschrieben.

Typische Abschreibungssätze: | Anlagegut | Abschreibung pro Jahr | |-----------|----------------------| | Computer/Laptop | 40% | | Mobiliar | 25% | | Fahrzeuge | 40% | | Maschinen | 30% | | Software | 40% |

Steuertipp: In einem guten Jahr kannst du die maximale Abschreibung machen, in einem schlechten Jahr weniger.

8. AHV-Beiträge nicht vergessen

Deine AHV/IV/EO-Beiträge (9.7% vom Einkommen) sind vollständig vom steuerbaren Einkommen absetzbar.

Bei 80'000 CHF Gewinn sind das 7'760 CHF Abzug – spart je nach Kanton 1'500-2'500 CHF Steuern.

9. Vorsorge-Lücken mit Einkäufen füllen

Hast du Jahre mit tiefem Einkommen oder warst im Ausland? Dann hast du möglicherweise Vorsorgelücken, die du mit Einkäufen schliessen kannst.

Neu ab 2026: Säule 3a Nachzahlungen für bis zu 10 Jahre möglich (max. 7'258 CHF pro Jahr).

10. Geschäftsjahr geschickt planen

Hast du Einfluss auf den Zeitpunkt von Einnahmen? Dann kannst du steuern:

  • Gutes Jahr erwartet: Rechnungen noch dieses Jahr stellen
  • Schlechtes Jahr erwartet: Grosse Rechnungen ins nächste Jahr verschieben

Das gleicht die Steuerprogression aus.

11. Rückstellungen bilden

Für absehbare zukünftige Ausgaben darfst du Rückstellungen bilden:

  • Garantieleistungen
  • Rechtliche Risiken
  • Grosse anstehende Reparaturen

Diese Rückstellungen senken den Gewinn im aktuellen Jahr.

12. Weiterbildung strategisch nutzen

Weiterbildungskosten sind unbegrenzt absetzbar, solange sie mit deiner Tätigkeit zusammenhängen.

Absetzbar:

  • Kurse und Seminare
  • Online-Kurse und Webinare
  • Fachbücher und E-Books
  • Konferenzen und Messen
  • Coaching und Mentoring

13. Geschäftsreisen korrekt abrechnen

Bei Geschäftsreisen sind absetzbar:

  • Reisekosten (Bahn, Flug, Auto)
  • Unterkunft
  • Verpflegung (Pauschale oder effektiv)
  • Konferenz- und Messegebühren

Wichtig: Private Anteile (z.B. verlängertes Wochenende) müssen abgezogen werden.

14. Rechtsform überprüfen

Ab einem gewissen Gewinn kann sich der Wechsel zur GmbH lohnen:

| Kriterium | Einzelfirma | GmbH | |-----------|-------------|------| | Gewinn versteuert als | Einkommen (progressiv) | Gewinn (fix 8.5%) | | Lohn versteuert als | - | Einkommen | | AHV auf | Ganzen Gewinn | Nur auf Lohn | | Sinnvoll ab | Start | ca. 120'000+ Gewinn |

Faustregel: Ab ca. 100'000-150'000 CHF Gewinn lohnt sich eine Analyse.

15. Steuergünstigen Wohnort wählen

Die Steuerbelastung variiert massiv zwischen den Kantonen:

| Kanton | Steuerbelastung (100k Einkommen) | |--------|--------------------------------| | Zug | ca. 15% | | Schwyz | ca. 16% | | Nidwalden | ca. 17% | | Zürich | ca. 22% | | Bern | ca. 24% | | Genf | ca. 30% |

Achtung: Ein Umzug nur wegen Steuern ist selten sinnvoll – aber bei einem geplanten Umzug kann es ein Faktor sein.

Checkliste: Steuern sparen als Selbständige*r

Vor dem Jahresende prüfen:

  • [ ] Säule 3a voll einbezahlt?
  • [ ] Alle Geschäftsausgaben erfasst?
  • [ ] Abschreibungen gemacht?
  • [ ] Home Office abgerechnet?
  • [ ] Weiterbildungen gebucht?
  • [ ] PK-Einkauf sinnvoll?
  • [ ] Rechnungen noch stellen oder verschieben?

Grundsätzlich:

  • [ ] Alle Belege aufbewahren (digital reicht!)
  • [ ] Geschäftliche und private Ausgaben trennen
  • [ ] Regelmässig Buchhaltung führen
  • [ ] Bei komplexen Fragen: Treuhänder fragen

Häufige Fehler beim Steuern sparen

Fehler 1: Zu spät an Steuern denken Steuerplanung macht man während des Jahres, nicht erst bei der Steuererklärung.

Fehler 2: Belege nicht aufbewahren Ohne Beleg kein Abzug! Digitale Belege sind erlaubt – nutze das.

Fehler 3: Zu aggressive Optimierung Bleib im legalen Rahmen. Steuerbetrug ist strafbar und Steuerhinterziehung wird teuer.

Fehler 4: Falsche Rechtsform Viele bleiben zu lange Einzelfirma. Prüfe regelmässig, ob ein Wechsel sinnvoll ist.

Wann lohnt sich ein Steuerberater?

Ein Treuhänder oder Steuerberater lohnt sich:

  • Ab ca. 100'000 CHF Gewinn
  • Bei komplexen Situationen (Immobilien, Ausland)
  • Bei geplanten grossen Veränderungen
  • Wenn du keine Zeit hast

Kosten: ca. 500-2'000 CHF für die Steuererklärung – oft holt er das mehrfach rein.

Fazit: Steuern sparen ist Pflicht

Als Selbständige*r hast du viele Möglichkeiten, legal Steuern zu sparen. Die wichtigsten:

  1. Säule 3a voll ausschöpfen (bis 36'288 CHF)
  2. Alle Geschäftsausgaben erfassen und belegen
  3. Home Office und Fahrzeugkosten abrechnen
  4. Abschreibungen und Rückstellungen nutzen
  5. Rechtsform regelmässig prüfen

Mit einer guten Buchhaltung hast du den Überblick und vergisst keine Abzüge.


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