Erfolgsrechnung erstellen: Kompletter Guide für Schweizer Selbständige und KMU

Von der Struktur bis zur Interpretation: Alles über die Erfolgsrechnung in der Schweiz. Mit praktischen Beispielen, Vorlagen und Tipps zur Optimierung deiner Rentabilität.

12 min read
ErfolgsrechnungBuchhaltungJahresabschlussSchweizSelbständigeKMU

Die Erfolgsrechnung (auch Gewinn- und Verlustrechnung oder G&V) zeigt dir auf einen Blick: War mein Geschäftsjahr erfolgreich? Sie ist nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern dein wichtigstes Instrument zur Steuerung deines Unternehmens. In diesem Guide lernst du alles, um deine Erfolgsrechnung zu verstehen, zu erstellen und für bessere Entscheidungen zu nutzen.

Was ist eine Erfolgsrechnung?

Die Erfolgsrechnung ist eine systematische Gegenüberstellung aller Erträge (Einnahmen) und Aufwände (Ausgaben) eines Geschäftsjahres. Das Ergebnis zeigt dir, ob du Gewinn oder Verlust gemacht hast.

Die zentrale Formel

ERTRAG - AUFWAND = GEWINN (oder Verlust)

Einfaches Beispiel:

Ertrag:    CHF 150'000.-  (Umsatz aus Dienstleistungen)
Aufwand:   CHF 110'000.-  (Alle Kosten)
           ─────────────
Gewinn:    CHF  40'000.-

Warum ist die Erfolgsrechnung wichtig?

Für dich:

  • 📊 Siehst du, ob dein Business profitabel ist
  • 💡 Erkennst du Kostentreiber und Sparpotenzial
  • 🎯 Kannst du strategische Entscheidungen treffen
  • 📈 Verfolgst du Entwicklungen über mehrere Jahre

Rechtlich:

  • ✅ Pflicht für alle Einzelfirmen (ab CHF 500'000 Umsatz)
  • ✅ Pflicht für alle GmbHs und AGs
  • ✅ Grundlage für Steuererklärung
  • ✅ Wird von Banken bei Kreditanfragen verlangt

Erfolgsrechnung vs. Bilanz: Der Unterschied

Viele verwechseln diese beiden Dokumente. Hier ist der klare Unterschied:

Erfolgsrechnung

Was zeigt sie?

  • Erträge und Aufwände über eine Periode (meist 1 Jahr)
  • Wie viel Gewinn/Verlust wurde gemacht
  • Dynamische Sicht: Was ist im Jahr passiert?

Aufbau:

ERTRÄGE
./. AUFWÄNDE
= GEWINN/VERLUST

Bilanz

Was zeigt sie?

  • Vermögen und Schulden zu einem Stichtag
  • Wie steht das Unternehmen finanziell da?
  • Statische Momentaufnahme: Wie sieht es am 31.12. aus?

Aufbau:

AKTIVEN (Vermögen)  |  PASSIVEN (Kapital & Schulden)

Merksatz: Die Erfolgsrechnung zeigt den Weg (was ist passiert), die Bilanz zeigt das Ziel (wo stehen wir jetzt).

Aufbau einer Erfolgsrechnung nach Schweizer OR

Die Struktur nach Obligationenrecht

Das Schweizer Obligationenrecht (OR) schreibt eine Mindestgliederung vor:

1. BETRIEBSERTRAG
   - Umsatzerlöse aus Lieferungen und Leistungen
   - Bestandesänderungen
   - Aktivierte Eigenleistungen

2. BETRIEBSAUFWAND
   - Material- und Warenaufwand
   - Personalaufwand
   - Übriger Betriebsaufwand
   - Abschreibungen
   - Wertberichtigungen

= BETRIEBSERGEBNIS (EBIT)

3. FINANZERFOLG
   + Finanzertrag (Zinsen, Dividenden)
   - Finanzaufwand (Zinsen auf Schulden)

= ERGEBNIS VOR STEUERN (EBT)

4. STEUERN
   - Direkte Steuern

= JAHRESGEWINN/-VERLUST

Praxisbeispiel: Erfolgsrechnung einer Einzelfirma

Grafikdesign Studio Müller | Erfolgsrechnung 2024

BETRIEBSERTRAG
──────────────────────────────────────
Dienstleistungserlöse           CHF 180'000.00
Workshops & Schulungen          CHF  15'000.00
                               ──────────────
TOTAL BETRIEBSERTRAG            CHF 195'000.00


BETRIEBSAUFWAND
──────────────────────────────────────
Material- und Warenaufwand:
  Software-Lizenzen              CHF   4'800.00
  Stockfotos & Assets            CHF   1'200.00
                               ──────────────
                                CHF   6'000.00

Personalaufwand:
  Teilzeit-Mitarbeiter           CHF  45'000.00
  Sozialversicherungen           CHF   8'500.00
                               ──────────────
                                CHF  53'500.00

Übriger Betriebsaufwand:
  Miete Büro (anteilig)          CHF  12'000.00
  Marketing & Werbung            CHF   8'500.00
  Versicherungen                 CHF   2'400.00
  Kommunikation (Tel/Internet)   CHF   1'800.00
  Weiterbildung                  CHF   3'200.00
  Buchhaltung/Treuhänder         CHF   4'500.00
  Diverse Betriebskosten         CHF   2'100.00
                               ──────────────
                                CHF  34'500.00

Abschreibungen:
  Computer & Equipment           CHF   3'500.00
  Büromöbel                      CHF     800.00
                               ──────────────
                                CHF   4'300.00
                               ──────────────
TOTAL BETRIEBSAUFWAND           CHF  98'300.00


BETRIEBSERGEBNIS (EBIT)         CHF  96'700.00


FINANZERFOLG
──────────────────────────────────────
Zinsertrag Geschäftskonto       CHF     150.00
Bankspesen                     -CHF     580.00
                               ──────────────
FINANZERGEBNIS                 -CHF     430.00


ERGEBNIS VOR STEUERN            CHF  96'270.00


STEUERN
──────────────────────────────────────
Direkte Bundessteuer            CHF   2'100.00
Kantons- und Gemeindesteuern    CHF   8'200.00
                               ──────────────
TOTAL STEUERN                   CHF  10'300.00


JAHRESGEWINN                    CHF  85'970.00
═════════════════════════════════════════════

Interpretation:

  • Umsatz: CHF 195'000
  • Kosten: CHF 98'300 (50.4% vom Umsatz)
  • Gewinnmarge: 44.1% (sehr gut!)
  • Reingewinn nach Steuern: CHF 85'970

Schritt-für-Schritt: So erstellst du deine Erfolgsrechnung

Schritt 1: Zeitraum festlegen

Geschäftsjahr definieren:

  • Meist: 1. Januar - 31. Dezember (Kalenderjahr)
  • Oder: Abweichendes Geschäftsjahr (z.B. 1.7.-30.6.)

Wichtig: Einmal gewählt, solltest du das Geschäftsjahr nicht mehr ändern.

Schritt 2: Erträge zusammenstellen

Alle Einnahmen erfassen:

✅ Dienstleistungserlöse
✅ Warenverkäufe
✅ Provisionen
✅ Lizenzgebühren
✅ Mieteinnahmen (geschäftlich)
✅ Zinseinnahmen
✅ Kursgewinne
✅ Ausserordentliche Erträge

Tipp: Mit Pfeffersack hast du alle Rechnungen und Einnahmen automatisch erfasst. Export mit einem Klick!

Schritt 3: Aufwände gliedern

Nach Kategorien sortieren:

A) Material- und Warenaufwand

- Einkauf Waren
- Rohstoffe
- Verpackungsmaterial
- Versandkosten

B) Personalaufwand

- Löhne und Gehälter
- Sozialversicherungen (AHV, IV, EO, ALV)
- Unfallversicherung
- Pensionskasse
- Weiterbildung Mitarbeiter

C) Übriger Betriebsaufwand

- Miete (Büro, Lager, Werkstatt)
- Nebenkosten (Strom, Heizung, Wasser)
- Unterhalt & Reparaturen
- Fahrzeugkosten
- Marketing & Werbung
- Versicherungen
- Büromaterial
- Kommunikation
- Buchhaltung/Treuhand
- Lizenzgebühren
- Abonnements & Software

D) Abschreibungen

- Computer & IT-Equipment (3 Jahre)
- Möbel (8 Jahre)
- Fahrzeuge (5 Jahre)
- Maschinen (je nach Art 3-10 Jahre)

Schritt 4: Berechnung durchführen

Die Rechnung:

1. ERTRÄGE summieren               = CHF XXX'XXX
2. AUFWÄNDE summieren              = CHF XXX'XXX
3. ERTRÄGE minus AUFWÄNDE          = Betriebsergebnis
4. + Finanzerträge / - Finanzaufwand
5. = Ergebnis vor Steuern
6. - Steuern
7. = JAHRESGEWINN/-VERLUST

Schritt 5: Interpretation und Analyse

Wichtige Kennzahlen berechnen:

1. EBIT-Marge (Betriebsgewinnmarge)

EBIT / Umsatz × 100

Beispiel: CHF 96'700 / CHF 195'000 × 100 = 49.6%

Bewertung:

  • 20%: Sehr gut

  • 10-20%: Gut
  • 5-10%: Durchschnitt
  • < 5%: Optimierungsbedarf

2. Netto-Gewinnmarge

Jahresgewinn / Umsatz × 100

Beispiel: CHF 85'970 / CHF 195'000 × 100 = 44.1%

3. Kostenstruktur-Analyse

Personalkosten-Quote = Personalaufwand / Umsatz × 100
Material-Quote = Materialaufwand / Umsatz × 100

Typische Erfolgsrechnungen nach Branche

Dienstleistung (z.B. Beratung, IT)

Charakteristika:

  • Hoher Umsatz
  • Tiefer Materialaufwand (< 10%)
  • Hoher Personalaufwand (30-50%)
  • Hohe Gewinnmarge möglich (20-40%)

Beispiel:

Umsatz:              CHF 250'000  (100%)
Material:            CHF  15'000  (6%)
Personal:            CHF  90'000  (36%)
Übriger Aufwand:     CHF  45'000  (18%)
                    ──────────────────
Betriebsgewinn:      CHF 100'000  (40%)

Handel (z.B. E-Commerce, Retail)

Charakteristika:

  • Mittlerer Umsatz
  • Hoher Warenaufwand (50-70%)
  • Mittlerer Personalaufwand (10-20%)
  • Moderate Gewinnmarge (5-15%)

Beispiel:

Umsatz:              CHF 400'000  (100%)
Wareneinkauf:        CHF 240'000  (60%)
Personal:            CHF  60'000  (15%)
Übriger Aufwand:     CHF  60'000  (15%)
                    ──────────────────
Betriebsgewinn:      CHF  40'000  (10%)

Handwerk (z.B. Schreiner, Elektriker)

Charakteristika:

  • Mittlerer Umsatz
  • Mittlerer Materialaufwand (30-40%)
  • Hoher Personalaufwand (30-40%)
  • Moderate Gewinnmarge (10-20%)

Beispiel:

Umsatz:              CHF 320'000  (100%)
Material:            CHF 115'000  (36%)
Personal:            CHF 110'000  (34%)
Übriger Aufwand:     CHF  45'000  (14%)
                    ──────────────────
Betriebsgewinn:      CHF  50'000  (16%)

Häufige Fehler und wie du sie vermeidest

❌ Fehler 1: Private und geschäftliche Ausgaben mischen

Problem:

Privatausgabe fälschlicherweise als Geschäftsaufwand:
"Familienessen CHF 180.-" als Geschäftsessen gebucht

Lösung:

  • Separate Bankkonten (Privat / Geschäft)
  • Nur echte Geschäftsausgaben buchen
  • Bei Mischnutzung: Anteilsmässig aufteilen

❌ Fehler 2: Abschreibungen vergessen

Problem: Du hast 2023 einen Computer für CHF 2'400.- gekauft und buchst ihn komplett als Aufwand in 2023.

Richtig:

Computer CHF 2'400.- / 3 Jahre = CHF 800.- pro Jahr

2023: Abschreibung CHF 800.-
2024: Abschreibung CHF 800.-
2025: Abschreibung CHF 800.-

❌ Fehler 3: Nicht realisierte Erträge buchen

Falsch:

Offerte CHF 10'000.- als Ertrag buchen
(Auftrag noch nicht erteilt)

Richtig:

Nur tatsächliche Rechnungen zählen
Oder bei Auftragserteilung (je nach Methode)

❌ Fehler 4: Mehrwertsteuer falsch behandeln

Falsch:

Rechnung an Kunde: CHF 10'810.-
Als Ertrag buchen: CHF 10'810.-

Richtig:

Rechnung: CHF 10'810.- (inkl. MWST 8.1%)
Als Ertrag buchen: CHF 10'000.- (netto)
MWST CHF 810.- gehört NICHT zu deinem Ertrag!

❌ Fehler 5: Periodenabgrenzung ignorieren

Problem: Du zahlst am 1.12.2024 die Miete für Januar 2025.

Falsch: Als Aufwand in 2024 buchen

Richtig: Als "Aktive Rechnungsabgrenzung" in Bilanz, wird Aufwand 2025

Erfolgsrechnung optimieren: Praktische Tipps

1. Kosten senken (ohne Qualität zu verlieren)

Material- und Warenaufwand:

  • ✅ Mengenrabatte nutzen (Sammelbestellungen)
  • ✅ Alternative Lieferanten vergleichen
  • ✅ Lagerhaltung optimieren (weniger Kapitalbindung)
  • ✅ Retouren minimieren (Qualitätskontrolle)

Übriger Betriebsaufwand:

  • ✅ Versicherungen jährlich vergleichen
  • ✅ Energie sparen (LED, smarte Thermostate)
  • ✅ Software-Abos konsolidieren (brauchst du alles?)
  • ✅ Homeoffice statt teurem Büro

Beispiel-Einsparung:

VORHER:
Büro-Miete:           CHF 24'000.-/Jahr
Software (5 Tools):   CHF  3'600.-/Jahr
Versicherungen:       CHF  4'200.-/Jahr
                     ─────────────────
Total:                CHF 31'800.-/Jahr

NACHHER:
Homeoffice (anteilig): CHF  6'000.-/Jahr
Software (2 Tools):    CHF  1'200.-/Jahr
Versicherungen:        CHF  3'000.-/Jahr
                      ─────────────────
Total:                 CHF 10'200.-/Jahr

ERSPARNIS:             CHF 21'600.-/Jahr! 💰

2. Umsatz steigern

Preiserhöhung:

Vorher: 100 Aufträge à CHF 1'000 = CHF 100'000
Nachher: 95 Aufträge à CHF 1'100 = CHF 104'500

+4.5% Umsatz trotz 5% weniger Aufträge!

Zusatzverkäufe (Cross-Selling):

Hauptprodukt:    CHF 1'000.-
+ Wartungspaket: CHF   200.-
+ Schulung:      CHF   300.-
                ───────────
Total:           CHF 1'500.- (+50%!)

Wiederkehrende Einnahmen:

Statt einmalig CHF 5'000.-:
→ CHF 500.- / Monat über 12 Monate
→ Stabileres Einkommen
→ Höherer Lifetime Value

3. Steuern optimieren (legal!)

Geschäftliche Abzüge maximieren:

✅ Arbeitsweg (wenn geschäftlich): CHF 0.70/km
✅ Geschäftsessen (mit Kunden): 100% abziehbar
✅ Weiterbildung (berufsbezogen): 100% abziehbar
✅ Homeoffice: CHF 50-70 pro m² (oder effektiv)
✅ Arbeitsmittel: Computer, Handy, Möbel
✅ Fachliteratur & Software

Abschreibungen strategisch nutzen:

Investition Ende 2024: Computer CHF 3'000.-
→ Abschreibung 2024: CHF 1'000.- (1/3)
→ Senkt Gewinn und damit Steuern 2024

Tipp: Grosse Investitionen zeitlich planen (z.B. Ende Jahr bei gutem Gewinn)

Software-Lösungen für deine Erfolgsrechnung

Pfeffersack: Die All-in-One Lösung

Was Pfeffersack kann:

  1. Automatische Erfassung:

    • Alle Einnahmen (Rechnungen)
    • Alle Ausgaben (Belege)
    • Kategorisierung nach Kontenplan
  2. Export für Erfolgsrechnung:

    • Excel-Export nach Kategorien
    • Direkt ans Steueramt oder Treuhänder
    • Jahresabschluss-ready
  3. Live-Übersicht:

    • Dashboard mit Einnahmen/Ausgaben
    • Gewinn-Prognose in Echtzeit
    • Vergleich zu Vorjahren

Zeitersparnis:

Ohne Pfeffersack:
- Belege sammeln & sortieren: 8h
- Excel-Tabellen pflegen: 12h
- Erfolgsrechnung erstellen: 6h
TOTAL: 26 Stunden

Mit Pfeffersack:
- Belege fotografieren: 2h
- Kategorien prüfen: 1h
- Export & Fertigstellung: 1h
TOTAL: 4 Stunden

ERSPARNIS: 22 Stunden! ⏰

Alternative Tools

Für kleine Einzelfirmen:

  • Excel/Google Sheets (kostenlos, aber aufwändig)
  • Bexio (CHF 39.-/Monat, umfassend)

Für grössere KMU:

  • Abacus (teuer, sehr umfassend)
  • SAP Business One (Enterprise-Lösung)

Empfehlung: Starte mit Pfeffersack – wächst mit deinem Business mit!

Erfolgsrechnung und Steuererklärung

Was das Steueramt braucht

Einzelfirma:

✅ Erfolgsrechnung (detailliert)
✅ Bilanz (falls Bilanzierungspflicht)
✅ Belege (5 Jahre aufbewahren!)
✅ Kontoauszüge Geschäftskonto

GmbH/AG:

✅ Erfolgsrechnung (nach OR)
✅ Bilanz
✅ Anhang zur Jahresrechnung
✅ Revisionsbericht (je nach Grösse)

Häufige Fragen vom Steueramt

"Warum ist der Privatanteil Auto so tief?" → Fahrtenbuch führen als Nachweis

"Geschäftsessen CHF 8'500 – ist das nicht privat?" → Quittungen mit Geschäftszweck & Teilnehmer notieren

"Ihr Gewinn ist sehr tief – wie leben Sie davon?" → Ggf. Vermögen oder Partner-Einkommen erklären

Tipp: Sei transparent und dokumentiere gut!

Mehrjahresvergleich: Entwicklung tracken

Warum Vergleich wichtig ist

Einzelne Jahre sagen wenig aus. Die Entwicklung über mehrere Jahre zeigt:

  • 📈 Wachstumstrends
  • 🔄 Saisonale Schwankungen
  • ⚠️ Warnsignale früh erkennen
  • 🎯 Zielerreichung messen

Beispiel 3-Jahresvergleich

                        2022      2023      2024    Trend
─────────────────────────────────────────────────────────
Umsatz              150'000   175'000   195'000    ↗ +30%
Material             45'000    52'500    58'500    ↗ +30%
Personal             40'000    50'000    53'500    ↗ +34%
Übrige Kosten        28'000    30'000    34'500    ↗ +23%
─────────────────────────────────────────────────────────
Betriebsgewinn       37'000    42'500    48'500    ↗ +31%

Gewinnmarge          24.7%     24.3%     24.9%     → stabil

Interpretation:

  • ✅ Umsatz wächst kontinuierlich
  • ✅ Gewinn wächst proportional
  • ✅ Marge bleibt stabil (sehr gut!)
  • ⚠️ Personalkosten wachsen schneller als Umsatz (beobachten!)

Checkliste: Erfolgsrechnung erstellen

Vorbereitung:

  • ☐ Geschäftsjahr definiert
  • ☐ Alle Belege gesammelt
  • ☐ Kontoauszüge vollständig
  • ☐ Rechnungen und Quittungen sortiert

Erträge erfassen:

  • ☐ Dienstleistungserlöse
  • ☐ Warenverkäufe
  • ☐ Zinseinnahmen
  • ☐ Sonstige Erträge

Aufwände erfassen:

  • ☐ Material und Waren
  • ☐ Personalkosten
  • ☐ Miete und Nebenkosten
  • ☐ Fahrzeugkosten
  • ☐ Marketing und Werbung
  • ☐ Versicherungen
  • ☐ Buchhaltung und Treuhänder
  • ☐ Abschreibungen berechnet

Berechnung:

  • ☐ Erträge summiert
  • ☐ Aufwände summiert
  • ☐ Betriebsergebnis (EBIT) berechnet
  • ☐ Finanzerfolg berücksichtigt
  • ☐ Steuern eingerechnet
  • ☐ Jahresgewinn ermittelt

Kontrolle:

  • ☐ Zahlen plausibel?
  • ☐ MWST korrekt behandelt?
  • ☐ Abschreibungen vollständig?
  • ☐ Keine Privatausgaben enthalten?

Finalisierung:

  • ☐ Datum und Unterschrift
  • ☐ Archivierung (digital & physisch)
  • ☐ Export für Steueramt
  • ☐ Besprechung mit Treuhänder (falls nötig)

Häufig gestellte Fragen

Muss ich als Einzelfirma eine Erfolgsrechnung erstellen? Ja, ab CHF 500'000 Jahresumsatz ist eine formelle Erfolgsrechnung Pflicht. Darunter reicht eine vereinfachte Form, aber empfehlenswert ist sie immer.

Was ist der Unterschied zwischen Brutto- und Netto-Gewinn? Bruttogewinn = Umsatz minus Wareneinsatz. Nettogewinn (Jahresgewinn) = nach Abzug ALLER Kosten inkl. Steuern.

Wie oft sollte ich eine Erfolgsrechnung erstellen? Pflicht: Einmal jährlich. Empfohlen: Quartalsweise oder monatlich für bessere Kontrolle.

Kann ich die Erfolgsrechnung selbst erstellen? Ja, mit Tools wie Pfeffersack ist das auch ohne Buchhaltungskenntnisse machbar. Bei komplexeren Fällen (GmbH, AG) ist ein Treuhänder empfehlenswert.

Was passiert bei Verlust? Ein Verlust wird steuerlich berücksichtigt (keine Gewinnsteuer). Bei mehreren Verlustjahren solltest du dein Geschäftsmodell überdenken.

Fazit: Deine Erfolgsrechnung im Griff

Die Erfolgsrechnung ist mehr als eine bürokratische Pflicht – sie ist dein wichtigstes Steuerungs-Instrument. Mit einer sauberen Erfolgsrechnung:

  • ✅ Siehst du genau, wo dein Geld hinfliesst
  • ✅ Erkennst du Optimierungspotenziale
  • ✅ Triffst du bessere Geschäftsentscheidungen
  • ✅ Erfüllst du gesetzliche Anforderungen mühelos

Die wichtigsten Punkte:

  1. Struktur beachten: Erträge minus Aufwände = Gewinn
  2. Sauber kategorisieren: Material, Personal, Übrige Kosten
  3. Regelmässig erstellen: Nicht nur einmal jährlich
  4. Analysieren: Kennzahlen berechnen und interpretieren
  5. Optimieren: Kosten senken, Umsatz steigern

Dein nächster Schritt:

Teste Pfeffersack 7 Tage kostenlos und erstelle deine erste Erfolgsrechnung automatisch aus deinen erfassten Einnahmen und Ausgaben. Export für Steueramt oder Treuhänder mit einem Klick!


Bereit für den Durchblick in deiner Buchhaltung? Starte jetzt mit Pfeffersack und behalte Gewinn und Verlust immer im Blick!

Pfeffersackhttps://pfeffersack.ch/blog/erfolgsrechnung-schweiz-erstellen-erklaert